Jürgen Nowak

Professor der Sozialen Ökonomie und der Soziologie

Der gefesselte Riese von Martin Schulz

Martin Schulz (SPD) ist seit Januar 2012 Präsident des Europäischen Parlaments, der öfters im Fernsehen zu sehen und zu hören ist. Im März 2013 ist sein Buch, besser seine Streitschrift erschienen.

Im 1. Kapitel setzt er sich klar mit den Kritikpunkten an Europa auseinander: Bürokratisches Monster, Demokratiedefizit in Brüssel, die EU als neoliberales Projekt und Europas Versagen allgemein und bes. beim Arabischen Frühling.

Im 2. Kapitel werden vier Szenarien für ein Scheitern Europas analysiert: Abschaffung des EURO, Rückkehr der Grenzkontrollen, Europa ohne Einfluss in der Welt und Wiederaufleben des dumpfen Nationalismus. Alle vier Szenarien sind zwar möglich, aber sie wären nach Meinung von Martin Schulz - und er hat Recht - katastrophal für alle Nationalstaaten Europas.

Im 3. Kapitel wird ein Neustart der EU skizziert, nämlich wie die Demokratie zu stärken, wie das europäische Gesellschaftsmodell zu verstetigen und wie der internationale Raubtierkapitalismus zu zähmen ist.

Fazit: Ein lesenswertes Buch für Alle, die sich für Europa bzw. genauer für die Europäische Union nicht nur kritisch-skeptisch interessieren, sondern auch Hinweise für Lösungswege für die Zukunft, für das Projekt EU erhalten wollen.

Schulz, Martin 2013: Der gefesselte Riese. Europas letzte Chance. Berlin